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MARS500 - Mars500 allgemein
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Moskau, 3. Juni 2010

Bild1Endlich! Heute ist es soweit. Über Moskau scheint die Sonne. Die Luken schließen mit einem leicht schmatzenden Geräusch. Blitzlichtgewitter geht auf alles nieder. Die Lebenserhaltungssysteme fahren für die nächsten 520 Tage surrend hoch. Eine 6-köpfige internationale Besatzung macht sich bereit für das Einschwenken in die Umlaufbahn, um dann an den riesigen Antriebsblock mit den noch größeren Solarsegeln anzudocken. Grollend beschleunigen die Feststoffbooster. Allmählich greifen die elektrischen Triebwerke mit einem stechenden Lichtbogen und beschleunigen die Crew auf eine noch nie von einem Menschen geflogene Geschwindigkeit von 14 km/sek. Es ist der Einschuss in einen Kurs zum Mars. Für die nächsten 240 Tage beginnt nun ein Alltag in der Schwerelosigkeit während die Heimat zum kleinen blauen Abendstern in der Heckscheibe schrumpft. Nur drei Astronauten wird es vorbehalten sein einen Satz zu sagen, der in das neue Jahrtausend eingeht. Vielleicht ist es dieser:

"Wir sind die ersten die den Mars betreten, und wir werden nicht die letzten sein."

Science-Fiction? Nein! Das ist die Realität der Wissenschaft heute. Ich befinde mich im Institut für Biomediznische Probleme (IMBP) in Moskau und verabschiede mich von Freunden. Sie werden den ersten simulierten Flug zum Mars machen. Alles ist echt, sogar das Innere des Raumschiffes. Es bleibt lediglich auf der selben Stelle stehen. Heute beginnt die Menschheit mit "großen Schritten" einen Jahrtausend-Traum zu verwirklichen. Diese Luke heute und hier ist ein Stargate in die Zukunft. Voller Erwartung schaue ich nun auf das Ergebnis unseres mit über 1000 Einzelstücken eingebrachten Experimentes. In 520 Tagen werden wir das Resultat erfahren.

Ich möchte diesen feierlichen Tag als Anlass nehmen, von den atemberaubenden  Vorbereitungen für dieses Experiment in den nächsten Monaten zu berichten. Ich bin wohl der einzige Vertreter heute hier, der ohne einen staatlichen Anteil zusammen mit Partnern aus der Wirtschaft bei diesem "Flug zum Mars" dabei zu sein darf. Die Eintrittskarte dazu war immens teuer. Sie ist für viele unbezahlbar und kostete 5 Jahre lang:  Zeit, Ideen, Engagement und eine Vision.

Ich möchte mich deshalb bei Bruno Banani, der Raumfahrtbotschafterin Yvonne, den Professoren Evgeniy Demin (IMPB), Prof. Anatoly Zotov (MAI), Prof. Vladimir Malozemov (MAI) und nicht zuletzt auch Prof. Dr. von Puttkamer (NASA) für die treue Unterstützung bedanken. Aber auch unsere visionsreichen Studenten aller Durchgänge seit 2005 haben einen nicht geringen Anteil daran. Allen voran Regina Peldszus (BA MA, Doctoral Researcher Spacecraft Habitability Design an der Kingston University London), Ivan Therekov (Ingenier bei Suchoi), Stefan Martini (Moonbuggy Pilot), Vanessa Gstettenbauer (Mission 3) und Thommy Knabe (Moonbuggy Chefkonstrukteur).

Als ich vor 5 Jahren mit deutschen Schülern zum ersten Mal dieses Modul im IMBP betrat und den Ingenieuren dort interessiert zuhörte, wäre mir nie der Gedanke gekommen, einmal an der Vorbereitung des Fluges von Menschen zum Mars maßgeblich beteiligt zu sein. Dennoch erfasste uns alle ein Virus - das Virus der Neugier mit dem Erkennen, dass man seine eigenen Grenzen ständig erweitern kann. Man muss nur den starken Willen dazu haben, dies zu tun.

Friedrich ZanderDennoch möchte ich heute einen Mann gedenken, der sein Leben für diesen Traum gab. Friedrich Zander (1887-1933), ein deutschstämmiger russischer Ingenieur und Raumfahrtpionier, der diesen Satz in der Überschrift prägte: "Perechod na Mars". Er schuf unter Aufopferung seiner Gesundheit jene Grundlagen mit denen heute das Marsmodul bestiegen wird: Die Erhaltung des Lebens auf interplanetaren Langzeitflügen. Er war es, der mit dem Vater der Raumfahrt, Ziolkowski, über die Machbarkeit redete. Er war es, der mit Koroljow, dem späteren Erbauer des Sputniks und der Gagarinrakete, eine erste Gruppe enthusiastischer junger Ingenieure bildete (GIRD) und den Mars viel zu früh in das Fadenkreuz nahm. Er gab seiner Tochter den Namen "Astra". Sie ist heute über 80 Jahre alt und darf die Verwirklichung dieses Traumes miterleben.

Ich habe dem Chefkonstrukteur des Marsraumschiffes heute ein Bild von meiner Tochter Cosma gegeben, stehend vor der mächtigen Saturn V-Rakete im Davidson Center in Huntsville Alabama. Er möchte es mit in das Marsraumschiff legen. Möge es der heute 3-jährigen Cosma vergönnt sein, den Traum von Astra, ihrem Vater und allen Visionären weiter zu leben und eines Tages erfüllen zu können.



http://mars500.imbp.ru
www.spaceeducation.de
http://spaceeducation-de.blogspot.com/2010/06/perechod-na-mars-auf-zum-mars.html
 
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