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Weltreisen - 2023-2024 Rovernauts on Tour
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30.09.2023, Arthur Sommer

Fotogalerie 1
Fotogalerie 2

Heute war mein erster Tag in Indien. Das erste Mal, dass ich so weit im Osten unserer Welt bin. Ich habe Europa noch nie zuvor in diese Himmelsrichtung verlassen. Ich bin total überwältigt, weshalb ich auch nicht weiß, wie ich all diese ersten Eindrücke zu Papier bringen soll. Obwohl es mein erster Tag war, ist doch schon so viel passiert. Ich bin bereits knapp 200 km weit durch Indien gekommen und habe noch nicht einmal einen Bruchteil von dem gesehen, was es hier zu entdecken gibt, aber dennoch war mein Kopf wie überrollt. Ich werde so gut wie möglich versuchen, alle meine Eindrücke, sowie die kuriosen Dinge, die ich gesehen habe, zu teilen, aber im gleichen Moment möchte ich mich kurz fassen, damit meine Berichte nicht zu lang werden.

Da war ich nun. Nach etwa siebeneinhalb Stunden Flug, auf dem hintersten Sitzplatz unseres Flugzeuges, bestehend aus 3 Reihen mit je 3 Sitzen. Fast eine dreiviertel Stunde früher als auf dem Ticket stand, landeten wir am Indira Gandhi International Airport in Neu Delhi. Nach einem Moment Anstehen beim Immigration Center wurde ich durchgelassen und konnte meinen Koffer direkt bei der Gepäckrückgabe abholen. Ich habe noch kurz überlegt, einen Teil meiner Euros gegen indische Rupie einzutauschen, da rief mich bereits Navdeep an und sagte mir, dass er am Ausgang 6 auf mich wartet.

Innerhalb des Flughafens war es doch sehr ruhig, geordnet, kühl und relativ entspannt, was mir jedoch erst in dem Moment auffiel, als ich durch die Türen vom Ausgang 6 nach draußen ging.

Wie aus dem Nichts hupte es beinahe im Sekundentakt, alles wurde laut und vor allem auch warm und schwül. Ich konnte keine 5 Meter gehen, bevor mich eine leicht ominös aussehende Person ansprach, ob ich denn nach einem Taxi suche oder wohin ich möchte. Ich, der von diesem Wechsel ins laute und warme Neu Delhi überfordert war und nach Navdeep suchte, stammelte nur vor mich hin. Kurz darauf fand ich Navdeep, meinen Betreuer und Mentor für Indien. Ein Glück.

Zuerst sah ich nur ihn, doch er sagte mir, dass seine ganze Familie hier war, um mich abzuholen. Seine Frau und Kind, Mama und Papa. Schon sah ich sie aus einer Gruppe Menschen hervorkommen und auf uns zulaufen. Ich war sehr glücklich und habe lange Zeit gelächelt und mich gefreut. Wir gingen zurück zu seinem Auto und verstauten mein Gepäck. Noch dachte ich, dass es doch ähnlicher zu Deutschland sei als gedacht, was sich jedoch in den Minuten und Stunden danach drastisch ändern sollte.

Navdeep hatte mir bereits in Deutschland von der Geburtstagsfeier seiner Schwester erzählt, weshalb es noch einiges zu erledigen gab. Unter anderem mussten noch die Locations begutachtet und final entschieden werden. Und ja, es gibt mehrere Orte, an denen gefeiert wird. Eine indische Hochzeit ist etwas ganz Besonderes, weshalb drei bis fünf Tage am Stück gefeiert wird. Deshalb gibt es auch besonders für diese Anlässe Hotels bzw. Resorts mit großen, weiten Flächen, sowie Schlafzimmern für die Gäste. Bei dieser Hochzeit sollen es wohl etwa 500 Menschen sein. Wir haben uns durch die Einrichtungen führen lassen. Für mich ging alles sehr schnell, und ich habe auch selten ein Wort verstanden. Deshalb habe ich meistens nur gestaunt und geschaut, wie schön alles ist. Im Nachhinein hat mich Navdeep aufgeklärt.

Um von einem Hotel zum nächsten zu gelangen, muss man logischerweise mit dem Auto fahren. Weniger logisch ist für mich der Verkehr. Erstmal fährt man hier auf der linken Straßenseite, was per se nicht schlimm ist, sondern nur etwas Umgewöhnung bedarf. Für mich hat es sich angefühlt, als wäre ich in einer Spiegelverkehrten Welt. Einen großen Teil dazu hat sicherlich auch meine Müdigkeit beigetragen, nachdem ich im Flugzeug nur phasenweise geschlafen habe, und die überwältigende neue Welt, in die ich gekommen bin. Besonders am Verkehr ist, dass es zwar generelle Regeln gibt, sich bloß kaum jemand daran hält. Zum Beispiel bleiben manche einfach inmitten der Straße stehen, um einen Reifen zu wechseln. Andere haben ihr Motorrad am Heck abgesägt und einen Hänger damit verbunden und nun ein Dreirad. Das gibt es natürlich auch als Fahrradversion. Noch verrückter wird es, wenn man sieht, was damit transportiert wird.

Meterhohe und sicherlich auch sehr schwere Säcke, Beutel und mehr werden aufgeladen und mit Gummibändern "befestigt". Dass die Ladung zwar immer noch recht wackelig hinten drauf hängt, stört niemanden. Faszinierend und amüsant zugleich. Immer wenn ich verdutzt reagiert habe, schaut mich Navdeep an, schmunzelt vor sich hin oder sagt mir: "Willkommen in Indien." Es gibt so viel mehr zu sehen im Straßenverkehr, wie zum Beispiel einen LKW mit Discokugel-Blinkern, beinahe jedes Auto hat Schrammen und Kratzer, Tuk Tuks transportieren ganze Gruppen, die nur zur Hälfte auf die Sitze passen, jeder hupt hier jeden an und so weiter.

Nachdem wir am India Gate, vergleichbar mit der Champs-Élysées, vorbeigefahren sind, bin ich recht schnell eingeschlafen. Geweckt wurde ich, als wir beim teuersten und besten Hotel Delhis ankamen. Ein riesiges Gebäude mit großem Parkplatz, sowie eine Parkanlage mit Palmen und Teich.

Irgendwann zwischen 13 und 14 Uhr waren wir fertig und fuhren in Richtung Kurukshetra. Zwischendurch wurden indische Süßigkeiten und Snacks herumgereicht. Eine Knabberei würde ich als Ersatz für Chips bezeichnen, allerdings sind diese stärker gewürzt und vor allem auch etwas schärfer. Bei der Süßigkeit dachte ich zuerst, es sei eine gekochte Kartoffel. Sie hatte die gleiche Farbe und Form. Irgendwoher kenne ich diesen Geschmack, aber ich bin mir nicht sicher. In Deutschland gibt es Karamell und Butter "Moo Moos". Daran hat mich das erinnert, obwohl es etwas völlig anderes ist.

Mit 40°C Außentemperatur fuhren wir weiter. Inzwischen war ich wieder eingeschlafen. Ab und zu spürte ich das ein oder andere Schlagloch oder Bodenwelle, aber das hinderte mich nicht sehr.

Gegen halb 5 Uhr nachmittags hielten wir zum Essen an. Es gab indisches Brot, was wir in Deutschland wohl weniger als Brot, sondern eher als einen dickeren Wrap bezeichnen würden. Ich fand es jedoch sehr lecker. Dazu gab es eine Auswahl an Beilagen, darunter eine Art Linsensuppe oder Brei und, glaube ich, Fetakäse mit geschnittenen Zwiebeln und einer leicht scharfen Soße. Ich wurde von Navdeep und seinem Vater leicht herausgefordert, die grünen Chilis zu essen, die auf dem Tisch standen, ähnlich wie bei uns Salz und Pfeffer. Die erste war harmlos, aber das Ende der zweiten war überraschend scharf. Trotzdem war es lecker.

Unsere Reise setzte sich fort, bis wir nach einer Weile bei einem Textilgeschäft anhielten, um schöne indische Bettwäsche für das Space Hotel in Leipzig zu finden.

Der nächste Stopp war zum Sonnenuntergang. Wir wechselten in ein elektrisches Tuk Tuk, um uns durch die vollen, aber dennoch stark befahrenen Nebenstraßen zu einem weiteren Geschäft zu begeben. Hier fanden wir nach einer Weile einen großen und schönen Bettbezug sowie einige weitere Kleinigkeiten. Navdeep sagte mir später, dass ein großer Bettbezug nur 2€ gekostet hat.

Das fand ich beeindruckend. Nachdem uns Navdeeps Papa ein neues Tuk Tuk signalisiert hatte, fuhren wir damit zurück zum Auto und fuhren von dort aus immer geradeaus nach Kurukshetra.Wir erreichten unser Ziel um 20.30 Uhr abends, also quasi genau 12 Stunden nachdem mein Abenteuer in Indien begonnen hatte. Nach einer Führung durch das Haus, das sehr schön war und sogar eine angenehme Dachterrasse für die Nacht hatte, sowie den ehemaligen Moonbuggy Workshop direkt daneben, ging ich ins Bett. Ein langer Tag mit vielen Erlebnissen ging zu Ende. Ich bin total beeindruckt von Indien.

Und nun, einen Tag später am 01.10.2023, habe ich Zeit bekommen, um auszuschlafen, diesen langen Bericht zu schreiben und mit dem kleinen Sarvik zu spielen und zu basteln. Nachher werden wir noch einen Ausflug zu einem See neben einem Tempel machen und den Tag ausklingen lassen.

 
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